Färöer Inseln Tobias Ohmann
22.01.2020

Sagen von den Färöer-Inseln - Der Adler vom Tindhólmur

Tindhólmur - Färöer contrastravel
Beeindruckende Felsformationen

Nicht nur Übernatürliches findet sich in der reichen Sagenwelt der Färöer, auch für recht „alltägliche“ Helden und Schauergeschichten ist Platz und heute geht es um genau so eine lokale Geschichte, die immer noch vielen einen Schauer über den Rücken jagen, unabhängig vom tatsächlichen Wahrheitsgehalt. Sie liefert eine Erklärung dafür, warum einer der bekanntesten Holme der Inseln schon lange nicht mehr dauerhaft bewohnt wird, und dient als mahnende Warnung für alle Eltern von kleinen Kindern …

Góðan dag liebe Nordland-Freunde, 

hoch hinaus geht es in diesem Teil unserer Sagenreihe, und zwar zu einem Sehnsuchtsziel vieler Reisender – dem Tindhólmur, der durch seine schroff-markante Form eine unheimliche Faszination ausstrahlt. Wem die hohen, scharfen Gipfel und ihre natürlichen Bewohner fast zum Verhängnis wurden, lest ihr im Folgenden.

Der Tindhólmur ist ein beliebtes Fotomotiv, da sich seine fünf Gipfel als dramatische Zacken über 200 Meter in den Himmel erheben. Auf dem Holm gibt es noch Gebäude, Spuren aus der Zeit, als er bewohnt war, aber heute lebt niemand mehr dauerhaft dort und auch Fährüberfahrten finden nur unregelmäßig statt. 

Eine Legende gibt eine recht grausige Erklärung dafür, dass die Menschen diesen Ort verlassen haben. Auf dem Tindhólmur lebte ein Bauer namens Rasmus, der aus Sørvágur stammte, aber mit den anderen Leuten im Dorf immer wieder in Streit geriet, sodass sie ihm ihren Anteil von Tindhólmur überlassen wollten, wenn er nur dorthin zöge. So geschah es dann auch, und Rasmus‘ Familie lebte gut auf dieser winzigen Insel, von Schafzucht, Fisch- und Vogelfang. Dann aber wurde sein kleines Kind von einem Adler gepackt, der mit ihm auf einen den höchsten Gipfel der fünf Inselspitzen flog. Die Mutter nahm sofort die Verfolgung auf und schaffte es tatsächlich bis hinauf zu ihrem Kind – aber der Adler hatte bereits dessen Augen gefressen.

Die Legende berichtet, dass das Kind überlebte, dennoch zogen Rasmus und seine Familie nach diesem Ereignis fort vom Tindhólmur, der danach verlassen blieb. Der Gipfel, auf den der Adler das Kind gebracht hatte, heißt heute Ørnatindur, der „Adlergipfel“.

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Farvæl liebe Nordland-Freunde, Euer contrastravel-Team

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