Blog mit Informationen für und über Island-Reisen und andere Nordland Wolfgang Cohnen
08.10.2021

Island und seine Vulkane - Wanderung zum Vulkan Fagradalsfjall

Vulkan - Fagradalsfjall Daniel Höhne
Vulkankrater Fagradalsfjall kurz nach Ausbruch im April ©Daniel Höhne

Seit dem 19. März spukt nun schon der Vulkan am Bergmassiv des Fagradalsfjall. Natürlich konnten wir uns diese einmalige Chance, einen aktiven Vulkan zu erleben, nicht nehmen lassen und haben hier für euch die ultimativen Tipps für euren Besuch am Vulkan ...

Liebe Island-Freunde,

wir alle sind seit März in heller Aufregung, denn ein so „touristenfreundlicher“ Vulkanausbruch darf natürlich auch auf unserer Bucketliste nicht fehlen und mit den gelockerten Corona-Einreisebestimmungen Mitte des Jahres wuchs auch bei uns die Neugierde nach dem aktiven Vulkan. Hier erhaltet ihr alle Tipps für euren sicheren Ausflug zum Vulkan. 

Auf unserem Blog-Eintrag zum Ausbruch findet ihr alle Informationen rund um den Vulkan am Bergmassives Fagradalsfjall

Vorbereitungen

Bevor ihr euch auf den Weg macht, checkt auf safetravel.is die aktuellen Vulkan-Aktivitäten, die  Witterungsverhältnisse und Gasausströmungen. Da der Vulkan zwar weiterhin Aktivitäten aufweist, aber zwischen den Ausbrüchen ruhige Phasen durchläuft, könnt ihr nicht immer die blubbernde Lava sehen. Falls ihr eine aktive Phase erwischt, müsst ihr darauf achten, dass sich neben der Lava natürlich auch Gase entwickeln, die unsichtbar sind aber sehr giftig sein können. Deshalb ist es wichtig im Vorfeld abzuklären, ob das Gebiet deshalb möglicherweise gesperrt ist, bzw. ob man diesen Gasen ausgesetzt ist. Auf der Seite findet ihr Warnungen dafür. Außerdem gibt es hier auch die aktuellen Wanderrouten, die sich durch die austretende Lava natürlich regelmäßig verändern.

Wer eine besonders schwere Route gehen und auf Nummer sicher gehen will, kann sich auf der Seite auch in eine Sicherheitsliste eintragen. Dort hinterlässt man seine Pläne und wann man vorhat wieder da zu sein. Das könnt ihr natürlich auch für jede andere Route in Island machen. So können euch Rettungskräfte eher finden, wenn es einen Notfall gibt oder ihr irgendwo nicht ankommt.

Die richtige Kleidung und gute Schuhe solltet ihr ebenfalls mitbringen. Der aktuell noch relativ kurze und einfache Weg zum Lavafeld im Tal Nátthagi benötigt, je nach Witterungsbedingungen, nicht unbedingt die ganze Eqipmentliste. Aber für alle anderen Wege solltet ihr euch mit genügend wärmender, wasser- und windabweisender Kleidung und festen Wanderschuhen eindecken. Wanderstöcke können außerdem hilfreich sein und für Stabilität sorgen. Nehmt euch genügend Wasser und Verpflegung mit und vergesst nicht eure Stirnlampe, falls ihr vorhabt, bis nach Sonnenuntergang zu bleiben, um euch von den glühenden Lavaströmen die Gesichter wärmen zu lassen. Das gilt natürlich nur, wenn der Vulkan auch gerade aktiv ist. Sonst sieht man in der Nacht aktuell gar nichts. 

Vorsichtshinweis:
Auch wenn es sehr verführend ist, steigt nicht auf die Lava, auch wenn sie bereits kalt scheint. Denn zum einen kann frische Lava auch unterhalb der kalt scheinenden Lava fließen. Beim Einbrechen in die Lava würdet ihr sehr heißen Temperaturen ausgesetzt sein und massive Verbrennungen davontragen. 

Hinkommen & Parkplätze

Wenn ihr von Reykjavik aus kommt, fahrt ihr auf der 41 Richtung Flughafen Keflavik und biegt dann auf die 43, lasst die Blaue Lagune rechts von euch vorbeisausen und folgt der Straße bis in den Ort Grindavik. Hier biegt ihr auf die 427 Richtung Þorlákshöfn, nach ca. 6,8km nach Grindavik findet ihr die ersten Parkplätze. Je nach Route die ihr laufen wollt, sucht ihr euch den passendsten Parkplatz aus. Hier müsst ihr eine Parkgebühr von 1000 ISK zahlen. Am einfachsten ist das online über parka.is.

An den Parkplätzen gibt es (Dixi) Toiletten und sogar Foodtrucks mit Snacks. Unsere Erfahrung mit den Toiletten war nicht sehr erfreulich, deshalb solltet ihr versuchen, diesen Punkt bereits vorher abzuhaken. Dann kanns losgehen! 

Routen

Aktuell werden zwei Routen auf der Seite von Safetravel angezeigt. Beide Routen lohnen sich definitiv und haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Für beide Routen sollte man in einer guten allgemeinen gesundheitlichen Verfassung sein und auch steile Hänge laufen können. Route B wagt sich von Westen an den Vulkan heran, geht über einige sehr steile Hänge und kommt näher an den Krater heran als auf Route C. Ihr müsst hier 3-4 Stunden reine Gehzeit einrechnen. Bei der Route C kommt ihr nach einem kurzen einfachen Spaziergang vorbei an der Lavazunge im Tal Nátthagi. Ab hier könnt ihr auf dem Bergrücken des sich östlich des Lavafelds befindlichen Bergs Langihryggur, den Krater und auch das Tal Meradalur gut beobachten. Ihr seid hier recht weit oben, sodass ihr hier ein guten Überblick über Lavafeld und die Krateröffnung habt. Allerdings kommt ihr hier nicht sehr nahe an den Vulkan ran.

Auch wenn der Vulkan aktuell nicht mehr durchgängig so aktiv ist, wie noch vor ein paar Monaten, wird davon ausgegangen, dass es zukünftig immer wieder in dem Gebiet aktive und unaktive Phasen geben wird. Es lohnt sich also, bei eurer Reise, ein Blick auf die aktuelle Situation zu behalten. Ein Besuch des Gebiets lohnt sich in jedem Fall bei Tageslicht, auch um die beeindruckende neue Lavalandschaft zu bestaunen.

Gerne helfen wir euch bei der Planung eures Island-Aufenthalts. Egal ob Individualreisen mit dem Mietwagen, unsere Minigruppenreisen oder auch Bausteine – wir finden das Passende für euch!

Wir wünschen euch eine gemütliche Herbst-Zeit, Euer contrastravel-Team!

Vulkan - Fagradalsfjall Daniel Höhne
Vulkankrater Fagradalsfjall kurz nach Ausbruch im April ©Daniel Höhne
Aufstieg - Langihryggur contrastravel
Der Blick zurück, dort müssen alle hoch ©contrastravel
Lavafeld - Nátthagi contrastravel
Das Lavafeld Nátthagi ist am nächsten an der Straße ©contrastravel
Lava - Nátthagi Tobias Ohmann
Detailansicht der erkalteten Lava ©Tobias Ohmann
Vulkan - Fagradalsfjall contrastravel
Vulkan Fagradalsfjall bei Nacht ©contrastravel

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