Vínarterta - Süßer Pflaumengenuss für Herbstnachmittage

Vínarterta - Hälfte Claudia Hempel
Das Zuschneiden der Stücke ist der letzte Schliff

Die bunten Blätter rascheln über den Boden, Nebel steigt auf, der Wind wird kälter – so sieht der Herbst aus und oft wünschen wir uns etwas Süßes zum warmen Kaffee oder Tee am Nachmittag. Was wäre da besser als ein Gebäck, das mit süßem Pflaumengeschmack die Erinnerung an den späten Sommer wieder hervorzaubert? Heute zeigen wir euch, wie man Vínarterta mit Schichten aus Keksteig und Pflaumenmus bäckt …

Góðan daginn liebe Islandfans,

heute geht es um die Vínarterta („Wiener Torte“), die manchmal auch Randalín genannt wird. Tatsächlich stammt das Rezept zwar ursprünglich aus Island, ist aber heute dort weniger bekannt als in den USA und Kanada, wohin es isländische Auswanderer mitnahmen und wo es sich im heutigen New Iceland besonderer Beliebtheit erfreut. Wie bei vielen traditionellen Rezepten existieren viele Varianten, die sich von Familie zu Familie unterscheiden, deshalb seid ihr natürlich auch herzlich eingeladen, eure ganz eigene Version der Vínarterta zu kreieren, ganz nach Geschmack und Wünschen, und vielleicht ja auch in eurer Familie eine neue Gebäcktradition einzuführen?

Zutaten:

Teig

750 g Mehl
250 g Butter

200 g Zucker

100 ml Milch
2 Eier
1 Teelöffel Backpulver
1 Teelöffel Vanilleextrakt
½ Teelöffel Kardamom (gemahlen)

Füllung

Pflaumenmus, oder alternativ zum Selbermachen wie folgt:

300 ml Wasser

1 kg getrocknete Pflaumen

150 g Zucker

1 Teelöffel Zitronensaft

1 Teelöffel Zimt

1 Teelöffel Vanilleextrakt

½ Teelöffel Kardamom (gemahlen)

Zubereitung:

Wir haben für die Füllung selbstgemachtes Pflaumenmus verwendet, aber natürlich kann man sie auch selbst zubereiten. Dazu zuerst das Wasser erhitzen, die getrockneten Pflaumen darin bei mittlerer Hitze so lange kochen, bis sie ganz weich und das Wasser größtenteils verdunstet ist (ungefähr 30 Minuten oder weniger). Dann mit einem Kartoffelstampfer oder Pürierstab zu einem Mus verarbeiten und die restlichen Zutaten mit der Pflaumenmasse verrühren. Damit ist die Pflaumenfüllung fertig und es geht an den Teig.

Hier zuerst das Mehl, das Backpulver und den Zucker vermischen und dann die weiche Butter, Milch und die Eier damit vermischen. Nun fehlen nur noch Kardamom und Vanilleextrakt oder –aroma. Wenn auch das mit dem Teig verrührt ist, wird dieser auf einer mehlbestäubten Fläche ausgerollt – wen das ans Plätzchenbacken erinnert, liegt gar nicht falsch, und wenn Teig der Vínarterta übrigbleibt, eignet er sich auch gut zum Ausstechen und essen außerhalb des Tortenensembles, am besten mit Marmelade oder Pflaumenmus bestrichen. Aber zurück zur Vínarterta: Der Teig sollte etwas weniger als 1 Zentimeter dick sein. Ist alles ausgerollt, geht es an die Form. Sowohl runde als auch eckige Formen sind möglich, am besten eignen sich Kuchenformen als Schablone, damit alles schön gleichmäßig wird. Am Ende sollten es 5 bis 7 Schichten werden, plant die Größe der einzelnen Formen also dementsprechend. Die fertig „ausgeschnittenen“ Teigschichten kommen dann auf ein Blech mit Backpapier in den Ofen. Von Vorteil ist hier eine Größe, bei der immer gleich 2 Schichten zusammen auf ein Blech passen, da das die Backzeit reduziert. Die Schichten sollten bei 180°C etwa 10 bis 12 Minuten backen, so dass sie am Ende fest, aber nicht zu dunkel gebräunt sind.

Wenn alle Schichten fertig gebacken sind, geht es ans Kombinieren: Eine Teigschicht bildet die Basis, darauf kommt eine Schicht Füllung, und so stapelt ihr, bis oben die letzte Teigschicht die Vínarterta abschließt. Am besten lässt man den fertigen Stapelkuchen dann über Nacht oder für ein, zwei Tage in Folie im Kühlschrank ruhen, so dass die Keksschichten schön weich werden und der Geschmack sich noch einmal richtig entfalten kann. Original wird die Vínarterta in kleine, rechteckige Stücke geschnitten mit Kaffee serviert, aber wie ihr sie genießt, ist ganz euch überlassen – das Wichtigste ist der Geschmack, und der ist wirklich toll und genau das Richtige für kalte Herbstnachmittage!

Erzählt uns gern, wie ihr die Vínarterta modifiziert habt und was ihr noch für Ideen für Füllungen hättet – wir freuen uns auf eure Kommentare und Erfahrungen …

Sjáumst, Euer contrastravel-Team

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