22.05.2024

Was kann man in Island essen?


Strand von Dyrholaey Maria Sonnek
Strand von Dyrholaey

Island bietet eine faszinierende kulinarische Landschaft, die von traditionellen Gerichten bis hin zu modernen Innovationen reicht, die alle in ihrem kulturellen Erbe verwurzelt sind. Wir nehmen euch mit auf eine Entdeckungsreise durch die Vielfalt der isländischen Küche und stellen euch einige der leckeren lokalen Spezialitäten vor …

Liebe Nordlandfreunde,

wer auf Reisen ist, kommt an den kulinarischen Besonderheiten und traditionellen Gerichten kaum vorbei. So auch in Island. Sei es das Lachssandwich, das man sich nach Ankunft am Flughafen im Flughafensupermarkt kauft oder der berühmte „Pylsur með öllu“ am Hot Dog Wagen beim ersten Spaziergang in Reykjavik. Im Supermarkt findet man in der Tiefkühltruhe halbe gefrorene Schafsköpfe und im kleinen Tankstellenshop auf dem Land kann man eigentlich immer Trockenfisch kaufen. Das sind nur ein paar Beispiele der kulinarischen Besonderheiten Islands, die wir euch heute näher bringen wollen.

Traditionelle isländische Küche

Die isländische Küche basiert auf dem, was den Isländern seit Jahrhunderten zur Verfügung steht. Bedingt durch die isolierte Lage Islands spielen vor allem die Zutaten aus der eigenen Region eine entscheidende Rolle in der Ernährung der Menschen. Traditionelle Grundnahrungsmittel, die aufgrund ihrer Verfügbarkeit und Haltbarkeit auch heute noch häufig in der Küche verwendet werden, sind Fisch, Schaffleisch, Kartoffeln und Milchprodukte.

Darüber hinaus wurden in Island Möglichkeiten entwickelt, die Nahrungsmittel haltbar zu machen. So wurde Fisch und Fleisch einfach getrocknet, über Birkenholz geräuchert oder in Molke sauer eingelegt, weil Salz rar war auf der Insel.

Außerdem wird die Geothermie für das Backen des traditionellen Rugbrauð genutzt – das Roggenbrot wird in einem hitzebeständigen Gefäß in der hunderte Grad warmen Erde ganz langsam gebacken.

Bedingt durch entbehrungsreiche Winter und die begrenzte Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln sind so auch Traditionen gewachsen, die für uns sonderbar daherkommen.

Gewöhnungsbedürftig aber beliebt

Wir haben eingangs bereits den Schafskopf erwähnt, den man in Island im Supermarkt kaufen kann und der traditionell gekocht wird. Zugegeben ist es nicht ansehnlich, aber das Fleisch ist sehr zart und geschmackvoll.

Geschmackvoll kann man eines der Nationalgerichte Islands nicht nennen – Hákarl. Das ist der fermentierte Grönlandhai, der auf einer Farm auf Snaefellsnes traditionell über mehrere Wochen nach dem Fang ausgehangen und getrocknet wird. Dieses Tier hat keine Nieren und so werden seine Harnstoffe über andere Wege nach Außen befördert. Das gibt einen sehr strengen ammoniakhaltigen Geruch und auch Geschmack beim Verzehr. In touristenfreundlichen Portionen wird diese Spezialität zusammen mit dem Schnaps Brennivin gereicht. Aber bei den Festlichkeiten zum Þorrablót – dem traditionellen Mittwinterfest, das seine Wurzeln in einem nordgermanischen Opferfest hat – sieht man regelmäßig Isländer wie sie sich bergeweise diese Spezialität auf den Teller schaufeln.

Weitere Gerichte die zum Þorrablót (aber nicht nur dann) gereicht werden: sauer eingelegte Schafshoden, über Schafsdung geräuchertes Lammfleisch, Rübenmus, Blutwurst, Lammfüße und Sülze.

Ein ähnlich gwöhnungsbedürftiges traditionelles Essen ist Þorláksmessa – das traditionellen Skata-Essen am 23. Dezember. Der Skata – eine Rochenart die vor Island beheimatet ist – wird fermentiert, mit Kartoffeln und ausgelassenem Schafsfett serviert. Ähnlich wie der Grönlandhai, ist der Rochen ohne das Fermentieren nicht genießbar. Ein stark und unangenehm riechendes Fischgericht ist sicherlich Geschmackssache, die in Island eine beliebte Tradition ist.

Umstrittener sind Walfleisch, Papageientaucherfleisch und Pferdefleisch, die dennoch zum Teil ebenfalls Bestandteil der traditionellen isländischen Küche sind. Walfleisch steht meist nicht auf dem Speiseplan der Isländer. Der Großteil des in Island gefangenen Wals wird an Restaurants verkauft, wobei Touristen die größten Käufer sind. Als früher Ressourcen knapp waren, war Papageientaucherfleisch eine beliebte Ernährungsergänzung. Auch diese Besonderheit findet sich vor allem auf den Speisekarten von Restaurants, wo sie vor allem von Touristen bestellt wird.

Die vegetarische und vegane Küche Islands

Auch in Island wächst das Bewusstsein für die vegetarische und vegane Küche auch außerhalb der großen Städte. Obwohl die traditionelle isländische Küche stark von Fisch und Fleisch geprägt ist, sind die Möglichkeiten für Vegetarier und Veganer, sich in Island zu ernähren größer geworden.

Das Angebot an vegetarischen und veganen Produkten in Supermärkten und Restaurants nimmt zu, insbesondere in den größeren Städten wie Reykjavik. Es gibt eine große Auswahl an pflanzlichen Alternativen zu Fleisch und Milchprodukten. Auch in vielen Restaurants gibt es inzwischen vegetarische und vegane Gerichte auf der Speisekarte zu finden. Generell bietet Island eine Fülle an frischem und saisonalem Gemüse, Beeren und Hülsenfrüchten. Diese können die Grundlage für eine vegetarische und vegane Ernährung bilden. Die Verwendung von Zutaten aus der Region hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Umwelt, sondern auch auf die Qualität und Frische der Speisen.

Die beliebtesten Gerichte

Plokkfiskur: Man nehme gekochten Fisch, gekochte Kartoffeln, Zwiebeln und eine Art Bechamelsauce und mixt alles miteinander. Man findet es eigentlich überall - ob in isländischen Restaurants with a twist oder in der Schulkantine.

Hangikjöt: Vor allem auf dem Land gehören kleine Räucherhütten zu den Bauerhöfen. In diesen räuchern die Isländer ihr Schaffleisch über Birkenholz. In dünne Scheiben geschnitten ist es besonders beliebt zu Flatkaka - ein flaches, rundes Fladenbrot aus warmen Wasser und Roggenmehl bestehend - auf der heißen Herdplatte gebacken. Es wird auch als Beilage zu Suppen oder anderen Gerichten serviert.

Kjötsupa: nichts ist wohltuender, als nach einer Wanderung oder einen langen Tag draußen an der frischen Luft in Island, diese herzhafte isländische Fleischsuppe in sich reinzuschaufeln. Sie besteht normalerweise aus Lammfleisch, Gemüse wie Kartoffeln, Karotten und Sellerie sowie Kräutern.

Skýr: Dieses isländische Milchprodukt findet man mittlerweile auch in deutschen Supermärkten, aber es kommt an den Skýr aus Island nicht ganz heran. Er ähnelt griechischem Joghurt, ist jedoch etwas fester und saurer im Geschmack und wird traditionell mit Zucker angerührt und mit einem Schuss Sahne und Früchten gereicht

Ihr habt Lust, einige der Gerichte aus Island nachzukochen? Schaut doch mal in unserer Rezeptsammlung nach.

Auf unseren beliebten Wanderreisen nach Island kommen auch traditionelle isländische Köstlichkeiten auf die Teller. Schaut doch mal bei unserer "Alle Seiten Islands kompakt", "Wandern in den Westfjorden Islands" oder bei unserer "Herbststimmung in Island" vorbei. Wir haben noch ein paar letzte Plätze frei. 

Welche sind eure Lieblingsgerichte aus Island? Wo habt ihr ein besonders schmackhaftes Essen in Island zu euch genommen? Was ist euer Lieblingsrestaurant? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Euer contrastravel-Team

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